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Traditionelle Baukunst von Krnjaš

 

Zur Zeit von Maria Theresia und ihrem Sohn Joseph II kam es zur Urbanisierung Slawoniens. Damals wurde in Vinkovci die Bauerngemeinschaft Krnjaš gebildet.Die Giebel der Häuser in Slawonien und Syrmien waren typischerweise ohne oder mit einem Vorhaus und immer mit zwei Fenstern an der Straßenseite und zwei kleinen Öffnungen unter dem Dach für die Belüftung, und die Eingangstür war im Vorhaus oder es gab kein Vorhaus. Solche Häuser ähnelten einander und sie waren doch unterschiedlich und nie identisch, was Baumaterial, Art und Form der Fenster, Vorsprünge, Fassadenfarbe, Sockel, Verputz und Reliefschmuck betrifft.

Krnjaš. Das Haus von Ivo Kozarac 2005.

Entlang des Hauses gab es eine längere oder engere Hofreite bis zur Straße hin mit einer hohen Holzhütte, einem Holz- oder Steinzaun, in dem sich ein Passanten- und Wageneingang sowie eine längsgerichtete Hofreite in die Tiefe des Hofes (avlija) befand, wo auch andere Gebäude lagen: Hütten, Stall, Scheune, Brunnen, Kornkammer, andere Wirtschaftsgebäude sind im zweiten Hof und die Gärten und Obstärten im dritten Hof. Die Kommunikation mit der Außenwelt geschah über zwei Fenster am Straßengiebel oder vor dem Haus auf Schemeln.

Am Ende des 19 Jhr. besteht das Haus durch die Verwendung von festen Baumaterialien – Backstein und Biber Dachziegel – aus drei Räumen: ein großes Vorderzimmer als Hauptraum, ein Mittelraum – mit der Küche, wo eine offene Feuerstelle (banak) war und ein kleineres Zimmer – sehr oft eine Abstellkammer. Im großen Zimmer spielte sich das Familienleben ab, und dort wurden auch Gäste empfangen. Entlang des Giebels lagen die Betten und in der Mitte stand ein großer Tisch (sinija) mit Bänken und Stühlen, und in der Mitte des Zimmers gab auch kleine Tische (sinijica) für die Kinder, an der Küchenwand befand sich ein Ofen (furuna), und im Zimmer befanden sich auch eine Holztruhe (kobilaš), Wäschekasten, Webstuhl (stative), Spinnrad und anderes Hausmöbel.An der vorderen Giebelwand wurden neben den Fenstern Heiligenbilder und manchmal auch Familienfotos und ein Kreuz aufgestellt.

Krnjaš. Das Haus von Ivo Kozarac 2007.

In so einem Haus in Krnjaš wurde der kroatische Schriftsteller und Dichter Ivan Kozarac im Jahr 1885 geboren und verbrachte dort sein Jugendleben bis 1910. Er verewigte sich mit folgenden Werken: Slavonska krv, Đuka Begović, aber auch im Gedicht „Milovo sam garave i plave“ , das er Marija Kozarac aus Krnjaš widmete.

mr. sc. Ljubica Gligorević

Die Archäologie von Krnjaš im Lichte neuer Funde

Die Jungsteinzeit oder das Neolithikum

Vinkovci befindet sich in einer günstigen geographischen Lage im nördlichen Teil der Bosut-Tiefebene an einem natürlichen Übergang zwischen dem Flachland von Đakovo und Vukovar, umgeben von den blauen Tiefebenen der Flüsse Vuka und Bosut, an einem Ort, an dem sich die Mündungen von Save und Donau am stärksten annähern.Die ersten Gemeinschaften von Ackerbauern in der Region Vinkovci erschienen um 6300 v. Chr. und brachten Keramik, gezähmte Tier und Pflanzen mit. Die Folge der Landwirtschaft war die sitzende Lebensweise und der Bau von dauerhaften Wohnstätten.

Archäologische Stätte in der J. Kozarca Straße 38

Die urgeschichtliche Siedlung auf Krnjaš zeigt eine Kontinuität seit der Jungsteinzeit oder dem Neolithikum, und die älteste Siedlung wird der Starčevo-Kultur zugeordnet. Die Bevölkerung lebte in einer Art Erdgruben, was durch die archäologische Schutzforschung in der Straße Josip Kozarac 62 nachgewiesen wurde, denn dort wurde eine Erdgrube mit Funden entdeckt. Die archäologische Schutzforschung in der Straße Josip Kozarac 38, wo sich das Geburtshaus von Ivan Kozarac befindet, entdeckte zwei Skelette mit abgewickelten Armen und Beinen auf der rechten Seite (Grabstätte 7 und Grabstätte 8), die in den verlassenen Gruben in der urgeschichtlichen Siedlung begraben wurden. Aufgrund von absoluten Datierungen durch die Radiokarbonmethode von Zähnen im Beta Analytic Inc. Labor in Miami wurden die Grabstätten der Zeit 5730-5638 v. Chr. zugeordnet.Diese Grabstätten gehören offensichtlich zur naheliegenden Siedlung aus der Starčevo-Kultur, ebenso wie die Funde aus der Straßennummer 62.

Die Bronzezeit

Die Kontinuität des Lebens auf Krnjaš setzte sich in der Bronzezeit fort. Der Anfang der Bronzezeit (um 2500 v. Chr.) wurde durch das Aufkommen der Technologie für die Bearbeitung von Bronzegegenstände gekennzeichnet. Die Menschen der Bronzezeit bauten überirdische rechteckige Häuser und die Toten wurden verbrannt und in Urnen bestattet. Ein Teil der Bronzezeitsiedlung, die in der Straße J. Kozarca 38 entdeckt wurde, ist mit einer Abfallgrube präsentiert, und in dieser Grube wurde eine schwarz polierte Schale gefunden. Aufgrund von Funden wurde die Siedlung der mittleren Bronzezeit bzw. Belegiš I-Kultur um 1700-1300 v. Chr. zugeordnet. Die materiellen Reste dieser Kultur sind schwarz polierte Pokale oder Amphoren mit einem dünnen Fuß und zwei Henkeln, die mit Hörnchen und Voluten enden und mit einem eingravierten Ornament geschmückt sind.

Schüssel - Bronzezeit - Vatikanische Kultur

Die Siedlungen der Belegiš I-Kultur haben wir in diesem Raum auch erwartet, da sich in der archäologischen Sammlung des Stadtmuseums Vinkovci schon alte Funde mit zwei Belegiš I-Amphoren vom Standort J. Kozarac 24 und 26 in der Sammlung von M. Medvedovic befinden.

Die frühe Eisenzeit

Die frühe Eisenzeit ist in Vinkovci durch die Reste der La-Tène-Kultur gekennzeichnet, die dem keltischen Volksstamm Skordisker zugeordnet wird. In dieses Gebiet brachten sie Töpferscheiben und Geld sowie bis zur heutigen Zeit unersetzbare Werkzeuge wie Sichel, Schere und Zange. Eine der berühmtesten Festungssiedlungen der Skordiker befand sich auf dem Berg Dirov in der Fortsetzung der urgeschichtlichen Siedlung auf Krnjaš, von welcher es durch den Zufluss des Baches Nevkoš in den Fluss Bosut getrent wurde.

Im westlichen Teil der Ausgrabungen in J. Kozarca 38 wurde ein Teil der Erdgruben, die eine Größe von 5,00 x 5,50 m haben, geleert und der Großteil davon steht nicht im Fokus dieser Forschung.

Latstian Grube - jüngere Eisenzeit

Die Funde deuten auf den Volksstamm der Skordisker hin, der in der Zeit 300 bis 15 v. Chr. hier gelebt hatte. Hier wurden Reste von La-Tène-Keramiken, Tierknochen und gebranntem Hüttenlehm gefunden.Die Grube hatte einen Boden aus gelbem Lehm und im nördlichen Teil des Bodens waren Gruppen von Löchern.

Die Römische Zeit

Der keltische Volksstamm der Skordisker lebte auf diesem Gebiet auch während der römischen Eroberungen. Eine römische Stadt entwickelte sich auf dem Gebiet des heutigen Vinkovci ab dem 1. Jahrhundert. Im zweiten Jahrhundert hatte Cibalae den Status eines Municipiums und wurde Municipium Aelium Cibalae genannt. Am Anfang des dritten Jahrhunderts erlangte die Stadt den Status einer Colonia und wurde Colonia Aurelia Cibalae genannt. Die Brüder Valentinian I. und Valens, die in Cibalae geboren wurden, waren die einzigen römischen Kaiser, die im heutigen Kroatien geboren wurden, und sie herrschten im Westlichen und Östlichen Römischen Reich in der zweiten Hälfte des 4 Jahrhunderts.Die Funde aus der römischen Zeit beziehen sich auf die Keramikwerkstatt in Krnjaš. Untersuchungen am Standort J. Kozarac 14 förderten einen Teil der Siedlung extra muros aus dem 4 Jh. zutage. Während der späten Antike wurde das Gebiet am südwestlichen Rand von Cibalae intensiv verwendet, und zwar für Bestattungen sowie den Bau von Wohnstätten oder Arbeitsstätten. Gemäß Funden lebten hier Menschen während der spätrömischen Zeit – wahrscheinlich Ende des 3. und im 4. Jh. In 7 römischen Grabstätten am Standort J. Kozarca 38 wurden 2 Knochenkämme und einige Eisengegenstände, aber keine weiteren Funde entdeckt.Die Reste des Bodens aus gelbem Lehm und einige Gruben können wir als spätes Mittelalter datieren und der Siedlung Heiliger Ilija zuordnen.

Grab des 9. Römischen Reichesrob 

Die Abfallgrube, die sich im mittleren Teil des Fundortes befand, wurde bis zum Bau des Geburtshauses von Ivan Kozarac verwendet, und die jüngste Kulturschicht sind Fundamentreste vom kürzlich niedergerissenen Geburtshaus von Ivan Kozarac.

Maja Krznarić​ Šrivanko

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